Bescheidenheit ist eine zier? besonders dann, wenn du etwas dummes fragst : wie kann es sein, dass die wagentüren geschlossen sind (auch auf der app), die koffertür sich trotzdem öffnen lässt? das war meine frage an die autowerkstatt. der junge Mann am telefon blieb höflich, obschon er (höchstwahrscheinlich) dachte, so ein alter volltrottel , und sagte, hatten sie den autoschlüssel dabei? ja? sagte ich. dann öffne sich die tür auch, ohne dass ich den schlüssel benutzen… aha? ich, drei sekunden nachdenken??? aha (nochmal), diesmal mit ausrufezeichen. erste anzeichen von sich ein wenig unterbelichtet fühlen.

ich wusste nicht, dass ich eine technologie- intelligenz -frage gestellt und nun habe ich den test nicht bestanden. ich hatte auch nicht den geringsten verdacht. nicht die geringste ahnung. eine sehr leise vielleicht?

warum ich mich schliesslich dazu entschlossen habe, die sache aufs konto meiner (notorischen) bescheidenheit zu buchen, kommt daher, dass ich dazu neige, mich argwöhnisch zu beobachten auf zeichen von verblödung und geistigem verfall. naja, nicht ganz so. schon immer hatte ich den verdacht, ich sei eventuell strohdumm. da es für solche verdachtsmomente meist keine handfesten beweise gibt, da man sich ja bemüht, nicht dumm, sondern gescheit und intelligent zu erscheinen und dadurch die beweissuche selber zunichte macht, planscht man die ganze zeit im subjektiven und lebt mit einem nie ganz schwindenden verdacht.

und die andern? könnten die das rätsel nicht lösen? diese möglichkeit wirft die frage des vertrauens auf. zugleich die frage, wen man sich als bekannte oder freunde anzieht oder aussucht. „feinde“ würden in jedem fall sagen, der ist bescheuert, also sind „feinde“ jedenfalls keine verlässlichen zeugen. und freunde? die haben ein positives vorurteil, das gegenteil würde bedeuten, sie seien selber blöd und zögen sich nur blöde als umfeld an.

ich stelle fest, ich suche nach gedanklichen möglichkeiten, um meine selbstbeobachtung wachsam und argwöhnisch weiter zu führen.

ehrlich, das mit dem schlüssel fuchst mich. ich bin mir unterbelichtet vorgekommen. eine scharte mehr in einem wackligen selbstbild.

andererseits bin ich auch stolz auf mich, dass ich eine „dumme“ frage gestellt habe. denn die möglichkeit aufscheinender blödheit hat mich des öfteren daran gehindert, blöde fragen zu stellen. also, weil mein frageniveau mich nicht befriedigte, habe ich kaum fragen gestellt. jemand sagt irgendwo, dass es keine „blöden fragen“ gibt. das ist schneller gesagt, als getan, ich meine fragen ohne diskriminierung zu stellen. es ist nicht einmal die welt, vor der ich mich wegen meiner beschränktheit genieren müsste, nein, es ist vor mir selber. ich empfinde meine sicherheit nicht mehr gewährleistet, wenn ich defintiv feststellen müsste, sdass ich ein hoffnungsloser fall inveterierter dummheit wäre. andererseits Forrest Gump hat sich doch auch durchs leben geschlagen bzw. er lief einfach am schnellsten und ziemlich am schluss des Films sagt er, dass er dumm sei, was in meinen augen ein kennzeichen des gegenteils sein könnte. Forrest Gump ist eine filmfigur (einwand des kritischen beobachters), deshalb als argument hinfällig.

ich könnte nun als ausflucht und fluchtweg auf meine diversen lektüren hinweisen und ihr gehobenes niveau anführen. allerdings weiss ich sehr genau, dass man dazu tendiert, gelesenes auf dem eigenen bescheidenen niveau sozusagen einzugemeinden und der illusion zu verfallen, man habe etwas verstanden.

ich zweifle, also bin ich. das wenigstens scheint fest zu stehen. auch wenn ich manchmal zur ansicht neige, irgendein drittrangiger simulationsexperte habe mich zu seiner belustigung erfunden und sehe mir zu, wie ich in meinem (erfundenen) saft schmore und mir quälende fragen stelle. was meinen seinsstatus sehr stark relativieren könnte.

ich meine, es geht doch darum, ob ich in der lage bin, wahrheit zu erkennen.

was die andere fakultät anbelangt, also meine entscheidungen und taten, so besteht (und darin bin ich wohl einig mit ein paar experten) tatsächlich die überwältigende wahrscheinlichkeit, dass sie aus dem unbewussten kommen, während ich mir noch einbilde, ein frei handelnder zu sein. vielleicht besteht aber noch die hoffnung, dass man einiges davon ins bewusste heben und in die lage kommen kann, alle optionen zu erkennen,

man amüsiert sich, so gut man kann.

die nachbarn tauchen nacheinander aus dem sommerloch wieder auf. braungebrannt und gutgelaunt (so tun sie wenigstens). ich habe mir unterdessen ein paar dokumentattionen mit dem thema übertourismus reingezogen und mich jeden tag darauf gefreut, dass der verkehr sichtbar abgenommen hatte und wenig leute unterwegs waren, selbst im stadtzentrum war noch luft nach oben und die terrasse in meinem lieblingslokal war nicht überfüllt.

unten in der strasse hat der presslufthammer wieder losgelegt. im stadtpark sonnenflecken. als ich den rasenmäher reinigen wollte, habe ich in hundescheisse gegriffen und bin den ganzen abend den widerlichen geruch nicht mehr losgeworden. er war nach einigem waschen weg, natürlich, aber ich bildete mir ein, er verfolge mich.

die Tim und Struppi küchenuhr mit einem motiv der île noire tickt. ein junger bekannter ist gestorben.

von einem mir gut bekannten anonymen autoren

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